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Rossi
"Superbuggy" |
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Den Rossi "Superbuggy" habe ich in einer Aktion um € 218,- gekauft,
dazu noch einen langen Krümmer um € 29,- Die Schachtel enthielt neben dem Motor, und Vergaser, der erst montiert werden muss noch drei Venturi Vergasereinsätze (6, 7 & 8mm) sowie je ein Paar O-Ringe um für diese und 2 Distanzscheiben 0,1mm und 0,05mm - die, so heißt es in der Anleitung - bei hohen Außentemperaturen verwendet werden sollten. Außerdem liegt eine originalverpackte Rossi R5 Kerze bei. Die Krümmerbefestigung ist sehr
intelligent gelöst: Anstatt am Krümmerflansch zwei Löcher zu bohren wo die
Feder eingehängt wird, wird hier ein Eisenring mit den Löchern für die
Feder über den Krümmer geschoben, sodass er am Flansch aufsitzt und und
den Krümmer fixiert - also keine ausgeschlagenen Krümmer mehr! Einlaufphase:Die oben erwähnten Distanzscheiben - es war zur Zeit Mitte November - brauchte ich schneller, als ich glaubte. Der Kolben verspannte sich anfangs dermaßen stark in der Laufbuchse, dass er nur schwer händisch über den OT zu drehen war - starten per Startbox war damit ausgeschlossen. Die (englisch - italienische) Anleitung, die zwar die Gemischeinstellung in der Einlaufprozedur beschreibt verliert hier leider auch kein Wort darüber. Also verbaute ich den Motor erst einmal in dem mittlerweile hochgezüchteten MP-6 (damals irgendein Zwischending von "normal" und "international") Das Anstarten war dann doch irgendwie möglich: Mit einem Startermotor, der eigentlich für Fliegermotoren bis 20ccm verwendet wird, und einem "Twinpack" bestehend aus 2x Sanyo RC 2000 8,4V in Serie. Mit einem Fön habe ich den Motor soweit erhitzt, dass ich ihn nur noch kurz anfassen konnte, Kerze etwas herausgedreht, Hauptnadel auf 5 Umdrehungen, Teillast plan mit dem Vergasergehäuse. Ja, und so ist der Erststart auch gelungen. Beim Einlaufen stellte ich den Motor so fett wie möglich, ein Tank war im Leerlauf in ca. 5min durch, Vollgas hat an der Drehzahl nicht viel geändert - dank der kalten Kerze ist mir der Motor aber nie ausgegangen. Den ersten Liter habe ich dann so verheizt, den zweiten Liter bin ich mit fetter Einstellung gefahren.
Performance:Nach der Einlaufphase war es bereits Winter geworden, Schnee und weniger als -10°C. Trotzdem war der Motor immer leicht zu starten, den Vergaser musste ich bis zum Sommer nicht nachstellen. Wie viel der Motor wirklich leistet konnte ich damals noch nicht feststellen, im Schnee drehten immer die Reifen durch, jedenfalls war der Inferno sehr schnell - wieder mit der 2 Backen Kupplung und dem Jamara Resorohr - der Motor hat einen "italienischen" Klang, viel "nobler" als mein Pink Race Irgendwann Anfang Dezember bin ich dann auch auf einem Skaterplatz gefahren, natürlich auch über die Schanzen (die "exponentiellen" haben besonders viel Flugpotential *gg*) Hier ist es ein, zweimal passiert, dass sich die Vergasernadel verklemmt, sie sitzt nämlich nicht in einem Gewinde, sondern wird mit einer starken Feder gegen den Verstellbaren Düsenstock gedrückt - der einzige Schwachpunkt in der Vergaserkonstruktion! Das soll aber nicht heißen, dass der Motor nicht "flugtauglich" wäre - ein starkes Gasservo würde die Nadel unbeschadet zurechtdrücken (ich hab's mit dem Finger getan), aber wie gesagt, das waren Flughöhen an die 6m. Die beste Leistung erzielte ich durch den Einsatz des T-2030 Resos von OS, einer normalen Dreibacken Kupplung von Nuova und Carbonbelägen. Den sehr langen Krümmer hatte ich soweit gekürzt, dass die Distanz zwischen Glühkerze und Resorohr knapp unter 90mm war. Die Dreibackenkupplung entlastet den Motor etwas im unteren Drehzahlbereich, was auch sinnvoll ist, weil er im unteren Bereich - im Gegensatz zum Pink Race - noch kein brauchbares Drehmoment aufbaut. Mit der Kupplung ist es aber möglich, den Krümmer auf ca. 70mm zu kürzen, die Leistungsentfaltung im mittleren bis oberen Drehzahlbereich ist dann gigantisch. Eine dramatische
Leistungssteigerung kann zusätzlich noch dadurch erreicht werden, dass man
statt der drei Distanzscheiben (0,25mm insgesamt) nur die dünnste (0,05mm)
verbaut. Hier wird dann auch das Drehmoment im unteren Bereich deutlich
angehoben - natürlich bei größerer Hitzeentwicklung wegen der höheren
Kompression. Fazit:Um den Preis (Aktion um 210€) würde ich den Rossi "Superbuggy" jedem anderen Motor vorziehen: In gewisser Weise ist er so etwas wie ein Pink Race für den Renneinsatz: billig und doch erstklassig. Der Kolben steckt selbst nach zehn Litern noch etwas im OT (Rossi sagt, sie passen jede Laufbuchse dem Kolben INDIVIDUELL an!) Am Motor musste ich
noch nie Wartungsarbeiten vornehmen - lediglich das Hauptlager hat ganz
wenig axiales Spiel - meine Schuld (ist nicht bedenklich - vielleicht
ersetze ich es nach den nächsten zehn Litern) von
Aaron "re-inferno" Banovics |
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